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Transportes Cepelludo – Verteiltes Risiko

June 2019

The route to the village of Salces, high in the mountains of the Spanish province of Cantabria, runs along the beautiful artificial lake at the source of the main river in Spain, the Ebro. The mountain tops on the horizon are more than 2,500 metres high and even on a hot summer’s day they still have snow on them. The people living in the mountains are hard workers, shaped by the cold winters and hot summers. And exactly in a cold winter on the mountainside, that’s where the history of Transportes Cepelludo begins. An interview with angel perez salces.

Woher kommt der Name Cepelludo?

Angel: “Dazu gibt es eine Geschichte aus den 1950er Jahren. Damals waren alle hier in den Bergen arm und im Winter gab es kaum andere Arbeiten außer Holzmachen in den Bergen. Als mein Vater jung war, war es für ihn schwierig, morgens aus dem Bett zu kommen. Als er mal verschlafen hatte, war sein Arbeitsteam schon im Wald und er musste hinterherradeln. Er kam völlig verschwitzt an, denn vom Dorf Salces aus waren es fast 500 Höhenmeter. Dieser Berg wird Cepelludo genannt. Von da an hieß der Spitzname meines Vaters ‘Cepelludo’. Und blieb es bis heute.”

Angel Peres Salces
Angel Peres Salces

Wie ist Transportes Cepelludo entstanden?

Angel: “Mein Vater begann 1965, mit einem Lkw Transporte in der Region auszuführen. Doch bald ging er in die Häfen von Santander und Bilbao. Es gab dort mehr Arbeit als bei uns in den Bergen. Um 1970 transportierte mein Vater das erste Boot. Er sah bald Möglichkeiten, den Bootstransport weiter auszubauen. Für Boote brauchte man besondere Anhänger und das war auch der Beginn unserer weiteren Spezialisierung auf außergewöhnliche Transporte. Am Anfang war alles sehr bescheiden, aber ab 1985 fokussierte sich Cepelludo ganz auf den straßengebundenen Spezialtransport und den Transport von Booten. Mein Vater starb 2002. Seitdem führe ich das Geschäft meines Vaters zusammen mit meinem Bruder Javier fort. Wir freuen uns, dass auch der Nachwuchs unsere Faszination für den Spezialtransport aufgenommen hat. Mein Neffe Francisco arbeitet mit mir in der Planungsabteilung, mein anderer Neffe Javier ist auf die Planung von Bootstransporten spezialisiert.”

Zwei Abteilungen: Straßengebundener Spezialtransport und Boote

Angel: “Cepelludo ist seit langem ein Spezialist für den Transport von Yachten. Im Frühjahr und Herbst bringen wir viele Yachten von der Atlantikküste zum Mittelmeer und wieder zurück. Die Boote sind nicht so schwer, was es einfacher macht, in Spanien Ausnahmegenehmigungen zu beantragen. Für den Transport der Schiffe haben wir die speziellen niederländischen Draco-Trailer. Diese ermöglichen uns, die Höhe so weit wie möglich zu begrenzen. Wir verwenden fünf feste Kombinationen für Bootstransporte. Insgesamt besteht unser Fuhrpark aus 25 Lkw und fast doppelt so vielen Aufliegern. Unsere Arbeit ist sehr zeitintensiv. Manchmal verbringen wir Monate damit, einen Transport vorzubereiten. Da wir der Meinung sind, dass wir als kleines Unternehmen eine höhere Qualität und einen besseren Service bieten können, werden wir unsere Flotte sicher nicht weiter ausbauen.”

Cepelludo ist ein echtes Familienunternehmen

Angel: “Mein Bruder Francisco und ich sind zwischen den Trucks aufgewachsen. Wir haben die Aufgaben innerhalb des Unternehmens klar verteilt. Ich übernehme die Gesamtleitung, Mein Neffe Francisco arbeitet mit mir in der Planungsabteilung, mein anderer Neffe Javier ist auf die Planung von Bootstransporten spezialisiert.”

Ein großer Teil Ihrer Anhänger kommt aus den Niederlanden.

Angel: “1998 haben wir den ersten Nooteboom-Auflieger vom Vater von Luis Macias bei Trainar gekauft. Die letzte Lieferung ist Nummer 21 oder 22, ich weiß es nicht genau. Die Verteilung in unserer Flotte ist einfach: Für Lasten bis zu 100 Tonnen ist Nooteboom der beste Hersteller von Tief- und Semitiefladern in Europa. Besonders mit dem Manoovr sind wir sehr zufrieden. Für den Transport von Booten konnten wir im Rahmen des Nooteboom-Programms keine geeignete Lösung finden. Über Nooteboom haben wir Kontakt mit Draco aufgenommen. Sie können unsere Anforderungen an den Yachttransport genau erfüllen. Bei Scheuerle sind wir, wegen der frühere Allianz mit Nooteboom, Kunde für das Modulsegment ab 100 Tonnen Nutzlast. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass wir mit modernsten Geräten am effizientesten arbeiten können. Die technischen Entwicklungen gehen weiter und wir sehen, dass ein Nooteboom-Auflieger von 2018 deutlich bessere Spezifikationen hat als ein Trailer von vor zehn Jahren. Auch die Reparatur- und Wartungskosten werden reduziert. Deshalb versuchen wir, unsere gesamte Flotte innerhalb von sechs Jahren zu erneuern. So bleiben wir auf dem Laufenden. Technisch gesehen hält ein Nooteboom viel länger. Das wissen wir, denn wir haben noch einen 18 Jahre alten Nooteboom-Trailer. Wenn wir Auflieger austauschen, schauen wir uns die Entwicklungen bei unseren Kunden genau an. In den letzten Jahren ist die Zuladung immer noch höher, breiter und schwerer geworden. Unsere Nooteboom-Auflieger sind mit uns gewachsen.”

Ceppeludo Office

Das Büro von Cepelludo in Salces

Ceppeludo trailers
Cepelludo ist seit vielen Jahren Kunde von Nooteboom

Vergeben Sie Kranarbeiten an Dritte?

Angel: “Wir kennen uns mit Lastwagen aus und nicht so sehr mit Kranen. Wenn wir einen Kran brauchen, können wir ihn überall mieten. In Spanien ist der Wettbewerb unter den Kranvermietern hart. Manchmal sagen wir: ‘In Spanien gibt es mehr Krane als Bierflaschen.’”

Kontrollen

Angel: “In Spanien werden außergewöhnliche Transporte regelmäßig von der Polizei kontrolliert. Da unsere Genehmigungen korrekt sind und unsere Ausrüstung perfekt gewartet wird, haben wir selten Probleme mit spanischen Behörden.”

Ist die Europa-Gemeinschaft ein Vorteil für Ihr Unternehmen?

Angel: “Ohne die EU hätten wir dieses Unternehmen in den letzten Jahren nicht aufbauen können. Der Euro hat unseren Zahlungsverkehr erheblich erleichtert, und wir sind überzeugt, dass die EU viel getan hat, um Spanien aus der Krise zu führen. Wir sind zu überzeugten Europäern geworden.”

Zusammenarbeit mit europäischen Kollegen

Angel: “In fast jedem europäischen Land haben wir einen Partner, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten. In den Niederlanden sind das Unternehmen wie Van der Vlist, Van Wieren und Van Santen. Das sind professionelle, zuverlässige Unternehmen mit guten Fahrern und guter Ausrüstung. Der Aufbau dieses Netzwerks hat Jahre gedauert. Wir sind zuverlässig und das erwarten wir von unseren europäischen Partnern.”

Kautionen

Angel: “In einem Teil Spaniens ist es obligatorisch, eine Kaution für Straßenschäden zu hinterlegen. Diese Beträge können schnell steigen, denn wenn wir zum Beispiel von Irun nach Madrid fahren, kommen wir durch verschiedene Provinzen. Der Betrag für die Kaution steigt dann schnell über 10.000 €. In Galicien ist ein Betrag von 6.000 Euro pro Fahrt ganz normal und wir fahren ungern durch Katalonien, weil wir es dort mit noch komplizierteren Regeln zu tun haben. Die Kautionen gelten nur für Transporte der Kategorie ‘Außergewöhnlich’ mit einem Gesamtgewicht von über 110 Tonnen.”

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Die Ladung wird immer schwerer, deshalb kaufen wir auch immer größere Nooteboom-Auflieger
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EURO-PX Tieflader mit Flexneck für den Transport von Yachten
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Schönes Wetter in Spanien, aber in den Bergen kann der Schnee bis zum späten Frühjahr fallen

Windenergie

Angel: “Die Aufträge im Windenergiesektor schwanken enorm. Ein Jahr lang wird viel gebaut und das nächste Jahr werden Projekte verschoben. Wir wollen nicht von Transporten für Windparks abhängig werden. Durch die Verteilung unserer Arbeit auf verschiedene Kunden und Branchen gehen wir viel weniger Risiken ein. Beim Kauf unserer Auflieger suchen wir nach multifunktionalen Geräten, mit denen wir heute eine Baumaschine, morgen Betonelemente und übermorgen vielleicht eine Turbine einer Windkraftanlage transportieren können. Unsere Nooteboom-Sattelauflieger sind für ein breites Spektrum an Ladungen geeignet.”

Zusammenarbeit mit europäischen Kollegen

Angel: “In fast jedem europäischen Land haben wir einen Partner, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten. In den Niederlanden sind das Unternehmen wie Van der Vlist, Van Wieren und Van Santen. Das sind professionelle, zuverlässige Unternehmen mit guten Fahrern und guter Ausrüstung. Der Aufbau dieses Netzwerks hat Jahre gedauert. Wir sind zuverlässig und das erwarten wir von unseren europäischen Partnern.”

Kautionen

Angel: “In einem Teil Spaniens ist es obligatorisch, eine Kaution für Straßenschäden zu hinterlegen. Diese Beträge können schnell steigen, denn wenn wir zum Beispiel von Irun nach Madrid fahren, kommen wir durch verschiedene Provinzen. Der Betrag für die Kaution steigt dann schnell über 10.000 €. In Galicien ist ein Betrag von 6.000 Euro pro Fahrt ganz normal und wir fahren ungern durch Katalonien, weil wir es dort mit noch komplizierteren Regeln zu tun haben. Die Kautionen gelten nur für Transporte der Kategorie ‘Außergewöhnlich’ mit einem Gesamtgewicht von über 110 Tonnen.”

Spezialtransporte können nicht ohne Fachpersonal durchgeführt werden

Kantabrien

Angel: “Salces, das Dorf, in dem sich Transportes Cepelludo befindet, liegt in den Bergen Kantabriens. Auf der anderen Seite der Straße fließt der Ebro, der drei Kilometer weiter oben entspringt. Der Ebro ist mit 928 Kilometern der längste Fluss Spaniens. Er ist Hauptsammelader der kantabrischen Flüsse und fließt dann in Richtung Mittelmeer. Sein Name wurde auch als Markenname für die Ebro-Lkw verwendet, die bis in die 1980er Jahre in Spanien produziert wurden. Die Gipfel der Berge sind zum Teil höher als 2.500 Meter und auch im Sommer schneebedeckt. Auch in Salces gab es dieses Jahres viel Schnee. Die Entfernung zum Seehafen Santander beträgt etwa 70 Kilometer. Für einen Schwertransport von Santander nach Salces bedeutet der Höhenunterschied von fast 1.000 Metern einen schweren Aufstieg.”

Wie sieht die Zukunft von Cepelludo aus?

Angel: “Wir werden uns weiterhin auf den Transport von Maschinen und Industrieumzügen konzentrieren. Für Transporte in Spanien mit einem Gesamtgewicht von über 110 Tonnen ist viel Erfahrung erforderlich, nicht nur bei der Beantragung von Ausnahmegenehmigungen, sondern auch auf der Straße. Unsere Fahrer verfügen über jahrelange Erfahrung und ihr handwerkliches Können ermöglicht es uns, unseren Kunden eine bessere Qualität zu bieten als ausländische Transportunternehmen. Unsere Priorität liegt nicht im Ausbau unserer Lagerkapazitäten, dafür ist unser Standort in Salces strategisch nicht geeignet. Zur Zeit untersuchen wir, welche Sattelzugmaschinen für sehr schwere Transporte geeignet sind. Diese müssen über einen Drehmomentwandler verfügen oder vielleicht wird es auch eine Zugmaschine mit Turbo-Retarder-Kupplung.”

Alles bei Transportes Cepelludo strahlt Zuverlässigkeit aus. Perfekt gewartete Volvo-Sattelzugmaschinen, modernste Nooteboom-Auflieger und vor allem sehr erfahrene Fahrer. Für einen Transport über 110 Tonnen durch Spanien kann man Cepelludo nicht ignorieren.

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